Meine mehrwöchigen Reisen 1999, 2006 und 2019 nach Japan

Als Erstes berichte ich in Tagebuchform über die Reise 2019 zu Reiki-Orten.

Die Orte sind mit genauen Googlemaps-Angaben.

 

Dann folgen Tipps mit Links für eine eigene Reise nach Japan.

 

Am Ende dieser Unterseite kommen kurze Zusammenfassungen zu den Reisen 1999 und 2006.

"Holy Days und Holiday"  - Meine Reise durch Japan 2019

 

Meine dritte Reise nach Japan hatte ich vorrangig als Reiki-Reise geplant.

Ich wollte zum ersten Mal das Grab der Familie Usui in Tokyo und den Geburtsort Taniai von Mikao Usui mit seiner Schule besuchen und zum dritten Mal nach 1999 und 2006 - weil es so bereichernd ist - wieder auf den Kurama-Berg bei Kyoto. Auf diesem Berg kam Mikao Usui 1922 zur Reikimethode.

Außerdem wollte ich mit japanischen Reikipraktizierenden und mit Tierschutzaktiven zum Austausch zusammenkommen. Des Weiteren war ich für einen Vortrag zum Thema "Reiki für Tiere" in Tokyo eingeladen.

Also buchte ich die Flüge und am Flughafen ein Campingmobil für die Tour durch Japan und flog los.

 

 

Zur Info:

Hier im Reisetagebuch habe ich die Adressen, die genaue Wegbeschreibung und die Googlemapskarten zum Elternhaus von Mikao Usui bei Kyoto, von seiner Schule in Taniai-Yamagata, zu seinem Familiengrab in Tokio sowie zum Kuramaberg bei Kyoto angegeben.

 

Eine einwöchige Reise mit den Flügen Berlin-Tokyo-Berlin, den Übernachtungen, der Vollverpflegung und den Zugfahrten nach Tokio, Kyoto und Taniai kosten 2024 rund 2.000 Euro. - Die Route, eine Kostenübersicht, Tipps und Links zu soch einer Reise stehen unter diesem Reisetagebuch...

 

 

 

1. Tag: 

Ich kam nach dem mehrstündigen Flug ausgeschlafen am Vormittag aus Berlin auf dem Flughafen Tokio-Narita an.

Vom Flughafen drei U-Bahnstationen weiter ist der privat geführte, sympathische Campingautoverleih der www.Japancampers.com, bei denen ich meinen VW-Bus bekam.

Nach der Übergabe machte ich mir noch einen schönen Tag mit leckerem japanischem Essen und einem Spaziergang durch die Kleinstadt Narita mit ihrem japanischen Flair. Abends hatte ich tolle Gesprächen mit den anderen Autocampern auf dem Übernachtungsparkplatz des Wohnmobileverleihs. Auf diesem Parkplatz mit Dusch-, Koch- und Sitzmöglichkeiten übernachtete ich in meinem VW-Bus in den nächsten Tagen.

 

 

2. Tag:

An diesem Tag wollte ich zum Saihoji-Tempel mit seinem weitläufigen Friedhof, auf dem sich das Familiengrab von Mikao Usui mit dem 2,50 Meter hohen Gedenkstein von 1927 befindet. Den Stein stellten seine Schüler ein Jahr nach seinem Tod dort auf, auf ihm ist viel zu ihm und der Reikimethode geschrieben.

Also fuhr ich von Narita in einer Stunde zum Hauptbahnhof von Tokio. Von dort fährt man mit mit der Metrolinie "Marunouchi" einige Stationen bis zur Station "M 03 - Shin-Koenji". Von dieser Station aus geht man (www.google-maps.de/Saihoji-Temple-Tokyo- - auf der Karte rechts neben der U-Bahn-Station "Shin Koenji") in die Itsukaichi-Kaido-Straße. Wenn diese nach 50 Meter einen Knick macht, läuft man geradeaus weiter in eine schmale Straße. In der geht man direkt am Friedhofszaun des Saihoji-Tempelgeländes entlang. Nach rund 300 Metern am Ende des Zaunes ist direkt an der rechten Straßenseite das Eingangstor des Tempelgeländes. Vom Tor aus sieht man den Tempel und daneben den großen und sehr gepflegten Friedhof. Es ist ein angenehmer Ort, der zum Verweilen und zur Einkehr einlädt.

Das Grab findet man, wenn man zum rechts neben dem Haupttempel stehenden Schuppen geht. An der rechten Schuppenecke beginnt ein Weg, der direkt zur Grabstelle führt. Nach 50 Metern auf diesem Weg, an der zweiten alten Kiefer, ist das Familiengrab der Usuis mit dem Gedenkstein.

Vor dem Grab stand ein Blumenstrauß von Menschen, die das Grab vor mir besucht hatte.

Der Platz hat mich beeindruckt und erfüllt.

Eine weißfellige Tempelkatze leistete mir am Ende des Besuches Gesellschaft.

 

Es war Abend, als ich den Friedhof verließ. Mir war nach einem ruhigen, kleinen Restaurant. Da entdeckte ich auf dem Rückweg zur U-Bahnstation "Shin Koenji", gleich hinter dieser Station beginnend, eine historische, gemütliche Einkaufsgasse. In dieser schmalen, belebten Fußgängerzone reiht sich ein kleines japanisches Haus neben dem anderen. Auf der Karte ist das die Einbahnstraße am linken Ende der U-Bahnstation "Shin-Koenji" in Richtung Norden: www.google-maps.de/Garküche Gyushige In den Läden der Häuser werden Keramiken, T-Shirts mit Kanjis, Antiquitäten, u.a.m. angeboten. In einem 100-Yen-Laden gab es japanische Stempel, Kalligraphie-Filzstifte, Tischdecken, japanische Keramik, Papierwaren - also die idealen Japanmitbringsel. In dieser Gasse gibt es, neben den Geschäften, auch die traditionellen Kneipen mit Sitzpodesten statt mit Stühlen und kleine Restaurants mit japanischer Küche.

Es war genau das, wonach mir als Ausklang des Tages war. 

 

 

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Mein zweiter Schwerpunkt bei dieser Reise lag bei den Tieren. Ich wollte deshalb gern Reikipraktizierende, die wie ich Tiere behandeln, und auch Tierschutzaktive kennenlernen, sowie ein japanisches Tierheim und ein Katzencafe besuchen. Also begann ich vor der Reise im Internet mithilfe des Googleübersetzers zu recherchieren.

Für diese Recherchen und später vor Ort bei allen Gesprächen mit Japanerinnen und Japanern, ob im Bahnhof, beim Wegsuchen oder um Gespräche zu führen, benutzte ich jedes Mal den hilfreichen Google-Übersetzer auf Smartphone und Tablet. Das geht super einfach. Damit kann ich fast perfekt Japanisch. Und 100 weitere Sprachen...

Möchtest Du das mal kurz ausprobieren? Dann bei www.Translate.Google.com "Deutsch" -> "Japanisch" einstellen und bei "Deutsch" zum Beispiel "Wikipedia Reiki" reinschreiben. Die dann angezeigten Schriftzeichen "ウィキペディア  レイキ" kopieren und bei www.Google.de eingeben. Die auftauchende Wikipedia-Webseite anklicken und deren ganzen Text kopieren.  Beim Google-Übersetzer "Japanisch" -> "Deutsch" einstellen, den kopierten Text einfügen und voilá, schon kommt die deutsche Übersetzung. Und die ist stellenweise echt lustig.

So fand ich im Internet neben anderen Aktiven auch die Tokioer Tierärztin Rie Fukui, die Autorin des Buches "Reiki für Tiere" www.Amazon.co.jp/自分の手が動物を癒 ist und zudem im Vorstand der japanischen Gruppe "Reiki for Animals" www.Ameblo.jp - Animalreiki. Diese Gruppe veranstaltete in Tokio sogar schon mehrfach kleine Konferenzen zu diesem Thema. Ich schrieb sie einfach an und sie wollte sich mit mir treffen.

 

Ich wollte auch Junko wiedersehen, eine Reikipraktizierende und Tierschutzaktive, die ich noch aus Berlin kenne. Und - was für ein Glück - Junko konnte einen gemeinsamen Tag einplanen und wollte außerdem mit zur Verabredung mit Rie Fukui kommen und dabei übersetzen! Junko wohnte bis vor drei Jahren noch in Berlin. Dann zog sie mit ihrem Mann Joachim und Katze Julie auf die südliche japanische Urlaubsinsel Miyako-Jima, die von der Tourismusstruktur her mit der von Sylt vergleichbar ist. Nur dass ihre kleine Insel türkisblaues Wasser und weiße Palmenstrände hat. Sie unterrichtet von dort aus per Skype Japanerinnen und Japaner in Deutsch und für Deutsche Japanisch und bietet neben dem und Übersetzungen ebenfalls Reiki und Tierkommunikation an - siehe www.NeaGlossa.com

 

Junko und ich fragten vor meiner Reise den Reikilehrer Shinsuke Kawashima, ob er zu der Zeit meiner Reise auch in Tokio sei? Ich hatte ihn 2017 auf seiner ersten Deutschlandtour in meine Praxis in Berlin zum Austausch eingeladen. Er war zu der Zeit meiner Reise zufällig auch in Tokio.

Und er bat Junko und mich, im Rahmen eines dreitägigen Reikitreffens im Tokioer Visions-Center einen zweistündigen Vortrag zu den Themen "Tierschutz" und "Reikibehandlungen für Tiere" zu halten. Was ich sehr gern am 3. Tag machte

 

 

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3. Tag:

An meinem dritten Reisetag ging ich mit Junko zum Visions-Center. Junko berichtete den rund 40 hochinteressierten, sehr sympathischen Anwesenden über die unterschiedliche Entwicklung des Tierschutzes in den beiden Ländern, und ich über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Reikimethode bei Tieren. Die Fotos dazu siehe bei www.ShinsukeK.ldBlog.jp.

Am Ende des Praxisvortrags ließen wir alle, im Kreis sitzend, auf die in der Mitte liegenden Fotos der lebenden und verstorbenen Tiere der rund 40 anwesenden Reikipraktizierenden Fernreiki fließen. Es entstand eine hohe, lichte Energie im Raum. Wir waren ganz berührt davon. Mittlerweile habe ich von einigen Feedbacks zu dem Tag bekommen. Sie schrieben unisono, dass sie durch die Vorträge richtig Lust bekommen haben, auch Tiere in ihrem Umfeld zu behandeln. Bestimmt werde ich die eine oder andere auf zukünftigen Reisen wiedersehen oder wir werden etwas gemeinsam machen...

 

Junko und ich schlenderten dann in den nahen, wunderschönen, ruhigen Kyu-Shiba-Rikyu-Park und aßen, erzählten und entspannten dort zwei Stunden. In diesem Park war auch schon der von Mikao Usui verehrte Meji-Kaiser Gast gewesen.

Am Abend trafen wir zwei in einem Café die Tierärztin Rie Fukui zum Austausch. Am Ende des mehrstündigen Gespräches lud mich Rie spontan zur Übernachtung zu sich nach Hause ein. Das ist in Japan eine Ehre. Sie wollte mich gern am nächsten Tag mit ihrem Auto zu der privat geführten Hundepension mit Hundehospiz und angegliedertem, kleinen Katzentierheim www.Lilimona.com mitnehmen. Sie unterstützt Lilimona öfter.

 

 

4. Tag:

Takoe Okabe und Yoshiko Satoh, die "Lilimona" leiten, sind Liebe pur.

Für einige ihrer betreuten Tieren bot ich Reiki und Tierkommunikationen. an. Die Tierkommunikationen übermittelte ich per Eintippen im Googleübersetzer auf Tablet.

Per Googleübersetzung tauschten wir uns auch über andere Themen rund um Tiere, Heilen, Aktivsein, Tierschutz etc aus. Wir blieben dort bis zum Abend, also mehrere Stunden länger als geplant. ;-)

Takoe und Yoshiko meinten zum Abschied zu mir: "See you again." - "Wir sehen uns wieder." Und ich denke, so wird das eines Tages auch kommen.

 

 

5. und 6. Tag:

Am nächsten Tag fuhr ich mit meinem angemieteten Campingbus nach Taniai los. Dieses Dorf liegt rund 30 km von der Großstadt Gifu entfernt, die wiederum rund 100 km nördlich von Kyoto liegt. Beide Städte sind von Tokio aus mit dem Shinkansen-Expresszug bzw. normalen Zügen und Bussen leicht zu erreichen.

Ich nahm mit dem Auto die nördliche, bergige Route über Suwa und die "Japanischen Alpen", fernab von Touristenströmen. Die gemütliche Tour dauerte zwei Tage und führte durch wundervolle Berglandschaften, Seen, Dörfer und Kleinstädte, an Reisfeldern, Weinbergen und Teeplantagen und an glasklaren, mächtigen Gebirgsflüssen vorbei. Ich kann mich an Japan einfach nicht satt sehen! Ich finde Japan sooo schön.

So frönte ich meinem dritten Reise-Schwerpunkt: Wieder durch Japan reisen, dort SEIN.

 

 

7. Tag:

Taniai, der Geburtsort von Mikao Usui, grenzt direkt an das kleine Städtchen Yamagata. Von Kyoto aus kann man mit dem Zug in einer Stunde nach Gifu fahren, vom Bahnhof Gifu fährt ein Linienbus stündlich die rund 30 km nach Yamagata.

Das Dorf Taniai ist ein Teil des dörflichen Städtchens Yamagata. Taniai besteht aus vier verstreut liegenden Ansiedlungen mit jeweils 7 bis 20 Häusern mit Gärten, Wiesen, zwei kleinen Friedhöfen, zwei  Bergflüßchen, zwei für japanische Bergdörfer so typischen Sägewerke und bergigem Gelände. In der Mitte der vier Ansiedlungen oben auf einem Berg liegt ein moderner Golfplatz. Ich besuchte alle vier Häusergruppen, die um den Berg herum liegen.

In Taniai gibt es außerdem noch in der 1. Kurve der beginnenden Straße "91" gegenüber einer Werkhalle, die in den Berg hineinführende "Jugua-Höhle", die als japanisches Naturmuseum gilt. Diese Grotte ist sehr schön. Aber ich hielt es trotzdem in ihr nur kurz aus, denn an die Wucht des Unterm-Berg-sein-Gefühls bin ich als Flachländerin so gar nicht gewöhnt. Hier ist der Lageplan Taniai / Mit Bildern der Grotte.

Vor der Reise hatte ich mir zu Hause die Lage von Taniai auf Google-Maps angesehen. Dabei fand ich es recht ungewöhnlich, dass das Dorf rund um einen Berg herum angelegt wurde. Um den Golfplatz herum war es definitiv nicht gebaut worden, denn der ist ja neuer als das Dorf.

Von dessen Vorplatz, wo die A-Klasse-Autos der Golferinnen und Golfer neben einem Springbrunnen standen, hat man einen wunderschönen Schau-ins-Land-Ausblick.

Es gibt nur zwei deutschsprachige Reikibücher, deren Autoren unabhängig voneinander in Taniai waren und darüber schreiben. Einmal Frank Petter in "Das ist Reiki" von 2009 und Hiroshi Doi in "Gendai Reiki Ho" von 2017.

Das Buch von Hiroshi Doi übersetzt meine Reikilehrerin Hiroko Kasahara ins Deutsche. Beide Autoren trafen bei ihren Recherchen den alten Herrn Nakamura, den Vorsitzenden der Stadtgeschichte von Taniai/Yamagata. Er ist der Enkel von Shu, der älteren Schwester von Mikao Usui. Leider ist er mittlerweile an Demenz erkrankt. Hiroshi Doi durfte bei ihm den mehrseitigen Stammbaum der Usuis einsehen. Ein Foto davon ist in seinem Buch "Gendai Reiki Ho" abgedruckt.

Die Historie vom Geburtsort von Mikao Usui: Vor langer Zeit bekam Tsunekage, ein Urahne in der 19. Generation vor Mikao Usui, als Verdienst in Taniai Land geschenkt. Dessen Nachfahre in der 10. Generation vor Mikao Usui, Kanemaki Usui, ließ dort im 13. Jahrhundert das "Burgschloß Taniai" bzw. das "Burgschloß der Usuis" errichten. Einige Mauerreste und archäologische Funde zeugen bis heute von diesem ehemaligen Schloß des alten Geschlechts der Usuis. Aus den beiden Büchern geht leider nicht hervor, wo es stand. Hiroshi Doi schrieb mir auf meine Anfrage, dass es in Yamagata stand, dass es Ausgrabungen dazu gab und dass es sich ganz in der Nähe des von Mikao Usui errichteten Toris und der 2018 aufgestellten Gedenksteine befand. Zu deren Lage siehe unten.

 

Frank Petter schreibt in "Das ist Reiki" auf Seite 38, dass alle Dorfkinder, demnach auch Mikao Usui, in die Schule des Zendo-Ji-Tempels gingen. Die Schulen in einem Tempel fungierten auf dem Lande zu Mikao Usuis Zeiten vor 150 Jahren üblicherweise wie Grundschulen.

Auf dem Grundstück des Zendo-Ji-Tempels gab es nicht nur die Schule und den Tempel, sondern auch den Friedhof des Ortes. Dort liegen deshalb auch die Ahnen und Ahninnen der Familie Usui. Das Grundstück befindet sich im unteren Teil Yamagatas, über die Brücke des Mugi River, dort gleich unterhalb der Brücke links - siehe Zendoji-Tempel in Yamagata. Wenn man auf dieser Google-Karte ganz unten links in der Ecke das kleine Viereck anklickt, das "Show Satellite imagery", wechselt die Straßenkarte zur Karte mit einem realen Draufblick. Zoomt man die Karte, erkennt man links unterhalb der Brücke in Ymagata über den Migi River sehr gut die vielen Gräberreihen und die Tempelanlage.

Als ich realisierte, dass dort, wo ich stand, Mikao Usui jahrelang zur Schule gegangen ist ... fand ich das sehr beeindruckend.

Jetzt, wie ich mir beim Schreiben die reale Google-Satellitenkarte ansehe, steigen in mir gleich wieder die Bilder dazu auf, und ich bemerke meine Sehnsucht nach Japan.

In dem kleinen Laden 50 Meter oberhalb der Brücke über den Migi, direkt neben der Ampelkreuzung, hatte ich bei der sympathischen alten Besitzerin etwas zu Trinken und einige Kleinigkeiten gekauft und wir hatten beim gemeinsamen Einpacken gelacht. Gegenüber der Tempelanlage auf dem kleinen Parkplatz, über den Zebrastreifen der Straße hinweg, den sieht man auf  der realen Satellitenkarte genau, hatte ich mein Campingauto für meine Zeit in Yamagata abgestellt. Als ich vom Laden über die alte Brücke zum Auto ging, waren drei Bauleute mit Vermessungsarbeiten an der Brücke über den Mugi beschäftigt. Der Mugi glitzerte in der Sonne. Er ist glasklar und an vielen Stellen nur knietief. Ich finde, in Japan ist es echt schön.

 

Der Großvater und der Onkel von Mikao Usui "betrieben als Familiengeschäft eine Sake-Brauerei, die aber seit 1887 nicht mehr im Familienbesitz ist." So Frank Petter und Hiroshi Doi in ihren Büchern. Zum Entdecken der Quelle, die zur Gründung der Brauerei  der Usuis führte, gibt es eine Geschichte, die sowohl auf einer Steintafel am Zendoji-Tempel in Yamagata steht, als auch auf einer alten Steintafel direkt neben der Quelle:

Der spätere Begründer des Zendoji-Tempels in Taniai war 1357 zu Besuch bei Kanemaki Usui, dem Vorfahren von Mikao Usui. Der Gast hatte in der Nacht einen mystischen Traum von einer Quelle im Wald in der Nähe des Dorfes. Beide gingen zu der Stelle und fanden dort eine Quelle und eine Buddhastatue. Letztere fand später im Tempel ihr Zuhause. Wasser, dass auf eine mystische Art gefunden wird, wird in Japan "Rei-Sui" genannt, also "Heiliges Wasser" oder "Seelenwasser". 1386 wurde diese Quelle vom Kaiser Gokomatsu heilig gesprochen. Sie befindet sich laut Frank Petter "fünfhundert Meter östlich vom Zendoji-Tempel, zehn Meter neben der Bundesstraße." Mehr zur Quelle und auch die Übersetzung der zwei Tafeln im Buch von Frank Petter "Das ist Reiki" S. 30-36. Zur Quelle siehe im Buch "Gendai Ho" von Hiroshi Doi S. 36-38. Dort ist auf S. 38 ein Foto von der überdachten und umzäunten Quelle, die sich laut Hiroshi Doi " nicht weit vom Geburtshaus entfernt befindet". Ich bin zwar die Bundesstraße 200 abgefahren, aber nur anhand dieser zwei Beschreibungen fand ich die Quelle leider nicht. 

 

Im Buch "Das ist Reiki" von Frank Petter und in dem Buch "Gendai Reiki Ho" von Hiroshi Doi, schreiben beide Reiki-Historie-Erforscher über das von Mikao Usui gespendete Tor, auf Japanisch "Tori". In Taniai spendete Mikao Usui und seine beiden jüngeren Brüdern Sanya und Kuniji im April 1923, also genau ein Jahr nach seinem Erlebnis auf dem Kuramaberg, ein Tor aus Stein. In dem sind ihre drei Namen eingraviert sowie Mikao Usuis damaliger Adresse in Tokio angegeben. Es steht vor dem Amatak-Schrein in Yamagata. Da in den beiden Büchern keine genaue Adresse oder Wegbeschreibung zu dem Tor angegeben waren, suchte ich erst in allen vier Häuseransiedlungen Taniais drei Stunden lang nach dem Schrein und fand ihn nirgendwo. Ein junger Mann vom Golfplatzempfang und eine Dörflerin halfen mir weiter und schickten mich mit einer Skizze und einer Wegbeschreibung nach Yamagata rüber. Dank dieser Hilfe fand ich dort ziemlich schnell den Schrein und das Tor. Sie stehen beide nicht in Taniai, sondern in Yamagata, direkt rechts neben der Grundschule "Shiritsu Iwazakura Elementary School", etwas hinter dem "Usui Tofu Shop" - siehe Lageplan von Yamagata.

Der Name Usui ist in der Gegend dort sehr verbreitet, kein Wunder nach 700 Jahren Usui-Stammbaum. Der Tofuhersteller dürfte mit Mikao Usui deshalb kaum etwas zu tun haben.

 

Anfang 2018 hatte ich eine Mail erhalten, in der stand, dass man in der Nähe dieser religiösen Stätte einen Gedenkstein für Mikao Usui aufstellen wolle und dass dafür Spenden gesammelt würden. Nach der erfolgreichen Sammelaktion wurde im September 2018 der Gedenkstein zusammen mit zwei Erklärungssteinen aufgestellt. Dabei hielt auch der Bürgermeister von Yamagata eine einladende Rede. (Fotos zu diesem Gedenkstein siehe unten bei meinen Fotos, zu der Aufstellfeier mit dem Bürgermeiser, Hiroshi Doi und anderen bei www.Holistika.de/Blogeintrag-25.9.2018, bei www.City.Yamagata.Gifu.jp, im Video von 2018 bei www.ReikiHo.Blogspot.com sowie ausführlich im www.Reiki-Magazin Nr. 3/2019.)

Im überdachten Meditationsplatz vor dem shintoistischen Schrein liegen, wie ich sah, auch Infoflyer zur Reikimethode von einer Gemeinschaft von Reikianerinnen und Reikianer, die den Ort pflegen. Ich empfand das Ensemble aus dem alten Schrein, dem Tori und den drei neuen Gedenksteinen als sehr licht und harmonisch.

 

Im Buch von Hiroshi Doi hatte ich in "Gendai Reiki Ho" auf S. 36 gelesen: "Früher hieß das Dorf, der Heimatort Mikao Usuis im Yamagata-Distrikt, Taniai. Nach dem Zusammenschluss von Gemeinden erhielt es im letzten Jahrhundert den Namen Miyama-Chó. Seit dem Jahr 2004 heißt es Taniai-Yamagata-Shi. Das Geburtshaus wurde abgerissen und auf einem Teil des Grundstückes stehen heute ein Wohnhaus und ein Geschäft für Bauholz."

Frank Petter schreibt in seinem Buch "Das ist Reiki" S. 29: "Mikao Ususi wurde im Dorf Taniai geboren. Das Haus, in dem Mikao Usui aufwuchs, steht leider nicht mehr, und auch das Grundstück befindet sich nicht mehr im Familienbesitz. Leider brannte der Besitz der Usuis über die Generationen drei Mal ab." Auf Seite 37: "Usui Senseis Geburtsort Taniai ist ein malerisches, verschlafenes Dorf."

Also sah ich bei den vier Häusergruppen in Taniai nach, um das Geburtshaus zu finden. Ich verglich vor Ort die Häuser mit den zwei Fotos in den beiden Büchern, fand aber nichts dergleichen. Komisch.

Ich las noch mal die Kapitel nach und da entdeckte ich im Buch von Hiroshi Doi weiter vorn auf Seite 34 einen Satz von seinem Besuch vor Ort: "Ich fuhr mit zwei weiteren Reikilehrern mit dem Auto zum Rathaus von Miyama-Chó. Das befindet sich am Eingang von Taniai und ist nur wenige Fußminuten entfernt von dem Platz, an dem Usui Senseis Geburtshaus gestanden hatte. Der Bürgermeister gab uns einige Informationen über Miyama-Chó und stellte uns Hern Nakamura vor. Mit ihm gingen wir zum Geburtshaus." ("Sensei" ist eine japanische Höflichkeitsform.)

Ich dachte nach: Am Eingang von Taniai habe ich nirgendwo ein Rathaus gesehen. In allen vier Dorfteilen von Taniai stehen nur Häuser, es gibt dort kein Geschäft, keine Schule, Feuerwehr oder anderes. Hm...

Aber dann fiel mir ein, dass es ein Rathaus am Anfang von Yamagata gab, gleich hinter der Post, in der ich die Briefmarken für die Ansichtkarten gekauft hatte!

Das Rathaus ist bei Google-Maps leicht zu finden: Am rechten Stadtbeginn von Yamagata die erste Nebenstraße hoch direkt am Kanzaki River mit der Bezeichnung "City or town hall".

Fix bei Googlemaps nachgesehen im Lageplan von Yamagata - in direkter Rathaus-Nähe, zwischen dem "Komyoji"-Tempel und dem "Usui Tofu" gibt es ein Haus mit dem Hinweis "丸十松村製材 株". Ob das wohl das von Hiroshi Doi beschriebene Geschäft für Bauholz war? Ich war gespannt wie ein Flitzebogen, als ich den Google-Übersetzer anwarf. Die Schriftzeichen bedeuten, wenn man sie unterschiedlich trennt: "Matsumura sägt Holz" oder "Material hergestellt von Matsumura" oder "Matsumura-Sägewerk Co. Ltd.". Wow - es war wirklich ein Bauholzgeschäft!

Die reale Satelliten-Karte ganz unten links in der Ecke angeklickt und nachgeprüft - hm, der Grundriss des Gebäudes passt nicht zu dem Foto auf Seite 31 im Buch von Frank Petter. Denn auf dessen Foto mit dem Titel "Ehemaliges Grundstück der Usuis" war ein größerer betonierter Platz vor einem langgestreckten Schuppen voller Holz zu sehen, hinter dem im Hintergrund eine Kette aus hohen Bäumen stehen. Das entspricht aber nicht dem vollständig bebauten Grundstück der Firma bzw. Familie Matsumura.

Also schaute ich auf der Googlemaps nach, wo es einen weiteren Holzplatz in der Nähe des Rathauses gibt? Es gibt insgesamt nur zwei Holzplätze in Yamagata: einmal einen 3 Häuser und dann noch mal 9 Häuser nördlich vom Rathauses. Wegen des langen Schuppens und den hohen Bäumen dahinter passt zum Foto nur das Grundstück, das sich 3 Häuser nördlich, schräg gegenüber dem Tofu-Shop befindet. Jippie - gefunden!  :-)

Da war ich drei Stunden im Dorf Taniai auf der Suche nach dem Geburtshaus von Mikao Usui gewesen. Und erkannte nun völlig überraschend, dass der Geburtsort von Mikao Usui nicht Taniai, sondern Yamagata heißt.

 

In allen 15 Reikibüchern, die ich habe und auch bei Frank Petter und Hiroshi Doi steht immer "in Taniai geboren und aufgewachsen". Ob "Taniai" nur deswegen auch auf dem Gedenkstein in Tokyo steht, und damit auch in allen Reikibüchern, weil Yamagata zu Usuis Zeit verwaltungstechnisch oder umgangssprachlich dem Ort "Taniai" zugeordnet war?

Och Mönsch, aber dann hätten doch wenigstens Frank Petter und Hiroshi Doi in ihren Büchern bei ihren Wegbeschreibungen schreiben können, dass das ehemalige Geburts- und Wohnhaus von Mikao Usui im Städtchen Yamagata stand, oder?

Aber dadurch konnte ich mich bei der langen Suche ein wenig wie Miss Marple fühlen... ;-)

 

 

8. Tag:

Als nächstes fuhr ich von Taniai/Yamagata zum Katzencafe der "Neco-Republic" in Gifu. Eigentlich wollten Junko und ich die Neco-Filiale in Tokio besuchen, weil Junko überlegt, für die Katzen auf ihrer Insel auch eins zu eröffnen. Aber wir beide hatten das in Tokio zeitlich nicht geschafft.

Das erste Katzencafe in der Welt wurde 1998 in Taiwan quasi als Tierheim eröffnet. Dort wurden einerseits Straßenkatzen aufgenommen und vermittelt und andererseits wurden mit dem Cafebetrieb die Kosten für deren Versorgung eingenommen und den Gästen auch der Tierschutzgedanke nähergebracht. Die Katzen lebten in dem Cafe und die Gäste konnten sie kennenlernen und streicheln. Mittlerweile sind allerdings 95% der Katzencafes in Japan, Deutschland und weltweit normale Cafes mit Katzen, die dort nur noch zum Anlocken von Besucherinnen und Besucher dauerhaft gehalten werden, ohne das eine Vermittlung erfolgt. Eine Ausnahme davon ist die www.Neco-Republic.jp in Japan. "Neco" heißt auf Japanisch "Katze". Die Filialen der Neco-Republic sind immer noch kleine Tierheime und widmen sich intensiv der Katzenrettung und Vermittlung und der Information.

Im Neco-Katzencafe in Gifu traf ich zwei sehr engagierte Café-Frauen an und rund 30 Katzen, von denen mir einige um die Beine strichen und sich schnurrend kraulen ließen. Zwei hätte ich am liebsten sofort mitgenommen...

 

Von dort aus fuhr ich mit dem Auto über Berg und Tal in engen Serpentinen Richtung Kyoto zum Kuramaberg. Die Lge siehe hier:www.Kuramadera.or.jp/Anfahrt und www.Japan-Guide.com.

Ich übernachtete im Dorf Kurama am Fuß des Berges auf dem beschaulichen Parkplatz direkt vor dem kleinen Bahnhof in meinem Campingbus.

 

 

9. Tag:

Am Vormittag holte ich Yoko von diesen kleinen Bahnhof ab. Ein Foto von dieser kleinen, gemütlichen, altertümlichen Bahnhofshalle findest Du bei meinen Fotos unten. Jede Stunde fährt ein Zug für wenig Geld direkt vom Hauptbahnhof Kyoto zum Vorortdorf Kurama.

Yoko ist eine Kyotoerin, die mit ihrem Mann schon mehrfach in Deutschland im Urlaub war, ist eine Deutschschülerin von Junko. Als Junko ihr gegenüber erwähnte, dass ich aus Deutschland in Kyoto sein würde, bot mir Yoko über Junko ihre Begleitung an, um ihr gelerntes Deutsch an mir anwenden zu können. Wir beide verstanden uns auf Anhieb so gut, dass wir beschlossen, auch weiterhin in Verbindung zu bleiben und auch mal einen Wohnungstausch-Urlaub zu machen.

Yoko und ich schlenderten vor dem Aufstieg auf den Kuramaberg und zu dem an diesem Abend stattfindenden Wesak-Fest durch das sehr schöne Dorf Kurama und gingen danach noch in ein kleines Restaurant zur Stärkung. Ich hatte das Glück, dass das Wesak-Fest genau passend zu meinen Reiseplänen an dem Samstag stattfand. 

Das Dorf Kurama, in dem am Berghang der Kurama-Tempel steht, ist ein museales Dorf. Wirklich alle Häuser sind im traditionellen japanischem Baustil aus Holz und zum Teil mit Lehm-Holz-Wänden, es gibt überall "Ikebana"-Vorgärten und Gemüsegärten. Die fünf Restaurants im Erdgeschoß der Wohnhäuser haben die typischen altjapanischen Sitzböden aus Tatami-Strohmatten um kniehohe Esstische.

An der Straße in der Dorfmitte steht sogar noch ein historischer, quadratischer Erntespeicher. Solch einen Speicher in klein in Lehmbauweise hatte ich auch in Taniai bei einem leergezogenen und schon etwas verfallenden, historischen, kleinen Haus an der Straße zum Golfplatz hoch, gegenüber dreier langen Ställe, gesehen. Möge sich wer finden, um dieses wunderschöne Hausensemble mit Wohnhaus, Schuppen und Speicher in Taniai zu erhalten. Vielleicht sogar als Herberge und Seminarort für Reikianerinnen und Reikianer?!

Am Ende der Dorfstraße in Kurama, also rund 900 Meter vom Tempel entfernt, gibt es noch einen ursprünglichen Ryokan. Ein Ryokan ist eine Herberge mit der japanischen Möbelierung aus Tatami-Strohmatten als Teppich und Futons als Betten sowie mit japanischem Frühstück. Es hat natürlich einen Onsen, den man aber auch unabhängig von einer Übernachtung besuchen kann. Ich sah dort mehrere Europäerinnen und Europäer mit Handtüchern heraus kommen.

Es heißt, dass man bei einer Japanreise wenigstens einmal ein Onsen besucht haben sollte... Mehr zu den Onsen bei: www.Smile4Travel.de/Regeln-im-Onsen und www.NachJapanreisen.de/Onsen.

 

Vom Fuße des Kuramaberges führen rund dreihundert Stufen hoch zum großen, hölzernen Toreingang mit dem Kassenbereich, hinter dem das weitläufige Gebiet mit shintoistischen Schreinen und buddhistischen Tempeln beginnt. Der Shintoismus ist die urjapanische, schamanische Religion. Der Buddhismus kam von Indien über China nach Japan. Beide Religionen stehen gleichwertig nebeneinander. Rund 90% der Japanerinnen und Japaner sind sowohl shintoistisch als auch buddhistisch.

Die breite Treppe ist mit roten Laternen links und recht gesäumt. Am Beginn, nach vierzig der rund dreihundert Stufen, ist gleich rechts daneben das Tempelrestaurant. Vor dem halbstündigen Aufstieg bis zum Haupttempel oder vor dem zweistündigen Aufstieg bis hoch zum Gipfel ist ein leckeres, stärkendes Essen in diesem Tempelrestaurant sehr zu empfehlen.

Ein Schild an der Tür macht darauf aufmerksam, dass wegen der jahrhundealten buddhistischen Tradition, die auch in diesem Tempel gilt, bis heute aus Achtung vor allen Lebewesen keine Tiere gegessen werden. In den buddhistischen Ländern Indien, China, Japan und Tibet wurde deshalb von den Kaisern und der Bevölkerung jahrhundertelang keine Tiere gegessen, sondern vegetarisch gelebt. Das ist auch jetzt noch sehr dort vrbreitet. Wikipedia/JapanischeKüche/Fleischverzehr. Deshalb gibt es in diesem Tempelrestaurant einen vegetarisch-veganen Gaumenschmaus. In diesem alten Restaurant in traditioneller Holzbauweise steht in der Mitte sogar noch ein altertümlicher Essenstisch, der in der Tischmitte typischerweise einen Sandplatz für ein Koch- beziehungsweise Teewasserfeuer hat. Siehe dazu unten das Foto in der Fotogalerie. Solch ein aler Esstisch steht auch oben in der Tempelanlage in der kleinen Teestube.

Übrigens: Man findet über 1.200 vegetarisch-vegane Angebote in allen japanischen Städten bei www.happycow.net/asia/japan und www.vegemap.org und hilfreiche Tipps bei www.Wanderweib.de/Vegetarisch-Vegan-in-Japan.

 

Der buddhistische Tempel auf dem Kuramaberg wurde 770 von Gantei, einem Mönch aus Nara gegründet, als er im Norden Kyotos auf ein weißes Pferd traf, dem er bis zu diesem Ort folgte. Das zweite Schriftzeichen vom Wort "Kurama" 鞍 馬 bedeutet "Pferd" 馬. Aber das bezieht sich nicht auf diese Legende, sondern bedeutet mit dem anderen Schriftzeichen zusammen "Pferdesattel". Denn der Kuramaberg hat die Form eines Pferdesattels: die Kuppe des Berges ist platt und links und rechts geht es gleichmäßig steil abwärts  

Der Tempel wird von der Äbtissin Konin Sigaraki geführt. Sie ist 1924 geboren und begann 1944 als 20jährige ihr buddhistisches Leben im Kuramatempel und ist seit 1974 der Tempelvorstand. Das sind 75 Jahre Leben in dem Tempel und davon 45 Jahre Chefin des Tempels - das beeindruckt mich sehr. Sie schrieb 2018 als 94jährige ein Buch über ihr Leben in dem Tempel mit Empfehlungen für ein gutes Leben - www.Buchbestellung.jp/ "Alles, was du ...". Yoko kaufte es sich im Teehaus des Tempels und schrieb mir ein Monat später, das Buch habe sie so bewegt, dass sie es mehrfach las.

 

Nach dem Essen gingen Yoko und ich zu meinem shintoistischen Lieblingsschrein auf dem Kuramaberg, wo ich für mich eine wunderschöne Meditation machte.

Wir gingen hoch zum Haupttempel, auf dessen Vorplatz das Fest "Wesak/Vesakh" nach Einbruch der Dunkelheit stattfinden sollte. Das Fest ist jedes Jahr im Mai zum Vollmond.

Auf dem Tempelvorplatz gibt es einen, durch Steinplatten gekennzeichneten Punkt, bei dem sich die Universelle Lebensenergie bündelt. An diesem Tag wurden T-Shirts mit dem Bild davon vor dem Tempelmuseum verkauft. Stellt man sich auf diesen Punkt, kann man diesen Energiestrahl bemerken. Die Stunden vor dem Fest, als sich nach und nach immer mehr Leute auf dem Vorplatz versammelten, war wie ein großes, vielsprachiges, spirituelles Picknick.

Alle saßen wartend in der Abendsonne auf den mitgebrachten Decken, aßen etwas, meditierten, beteten oder unterhielten sich. Neben mir saßen zehn reikipraktizierende Frauen aus Paris, Dänemark, Los Angeles und San Franzisko auf ihren Decken. Sie waren als Reisegruppe gekommen. Als die Zeremonie begann, waren es über 2.000 Menschen.

Laut dem Sonderheft "Mikao Usui" vom Reiki-Magazin S. 20 ist es an diesem Abend üblich, dort auch noch nach dem Fest bis zum Morgen auf dem Boden meditierend sitzen zu bleiben... 

Als es losging, kamen aus dem Tempel einige buddhistischen Nonnen und Mönche heraus und bildeten einen vollständigen Kreis um die Steinplatten, diesen Kulminationspunkt für Energie. Um sie herum stellten wir Gekommenen uns auf. In der nächtlichen Dunkelheit wurden buddhistische Verse rezitiert, die zum Teil von allen Japaner*innen mitgesprochen wurden.

Dann brachten rot-weiß gewandete Miko-Priesterinnen in einer Zeremonie brennende Kerzen, Obst- und Blumengaben. Es breitete sich eine sehr sanfte, liebevolle Energie aus. Daraufhin entzündeten sie mit ihren Kerzen die roten Kerzen von uns Anwesenden, so dass ein Lichtermeer entstand. Es war, wie ich empfand, ein sehr kraftvollen Ritual.

Die Miko und die Saio beziehungsweise Saishu sind die Priesterinnen des Shintoismus, der jahrtausende Jahre alten, schamanischen Naturreligion, die auf die erschaffende Sonnengöttin Amateseru zurückgeht und bei der ursprünglich den Frauen die religiösen Aufgaben oblagen. Die Saio ist die höchste Prieseterin eines shintoistischen Schreins. 95 % aller Japanerinnen und Japaner gehören der shintoistischen Religion an.

Der große Schrein in Ise ist das höchste shintoistische Heiligtum. Die Saio, also die Hohepriesterin, von dem Schrein von Ise kommt immer aus der kaiserlichen Familie, meist ist es die älteste Tochter. Die Saio Fusako (1890-1974) war die Tochter des von Mikao Usui verehrten Meji-Kaisers (1852-1912). Sie war Saio bis zu ihrem Tod mit 84 Jahren 1974. Ihre Nachfolgerin von 1974 bis 1988 war Prinzessin Kazuko, dann folgte von 1988 bis 2017 die Kaisertochter Atsuko (1931). Deren jüngerer Bruder Akihito war der Kaiser von Japan von 1989 bis Mai 2019. Seit 2017 ist Sayako (1969), die Tochter von Akihito, die Saio von Ise. Siehe auch: Wikipedia/Saio und Wiki/Schamanismus-in-Japan.

 

 

10. Tag:

Am Sonntag fuhren Yoko und ich zu einem Reikitag mit Hiroshi Doi nach Ashiya bei Osaka. Er  war seit 1993 Mitglied der von Mikao Usui gegründeten und immer noch arbeitenden Usui-Reiki-Gakkai, der Usui-Reiki-Gesellschaft. Er unterrichtete meine eine Reikilehrerin, Hiroko Kasahara, 2002 im Einzelunterricht zur Reikilehrerin. Ich wollte ihn immer mal kennenlernen, neugierig wie ich bin. Und ich hatte wieder Glück, denn es gab eine Veranstaltung von ihm genau in meiner Reisezeit, idealerweise ein Tag nach dem Wesak-Fest. Es war einer seiner letzten Treffen, denn er wollte Ende 2019 mit 84 Jahren mit dem Geben von Seminaren und Treffen aufhören.

Hiroshi Doi hielt einen Vortrag, gespickt mit Reikiübungen und Meditationen. Am Ende gaben er und einige Schülerinnen und Schüler von ihm allen Anwesenden Reijus. "Reijus" sind Energieübertragungen, wie sie Mikao Usui und Chujiro Hayashi ihren Schülerinnen und Schülern gaben, und die in der westlichen Reikilinie von Hawayo Takata hin zu einer "Einweihung" verändert wurden.

Vor dem Veranstaltungsort gab es einen flachen Fluß, an den Yoko und ich uns nach dem Treffen zu einem fix gegenüber bei einem Lebensmittelmarkt gekauften, oppulenten Abendessen setzten, mit den Füssen im klaren Wasser. Dann fuhren wir zurück nach Kyoto zu Yoko und ihrer Familie.

 

 

11. und 12. Tag:

Von dort aus ging es für mich gemütlich und mit vielen Pausen an zwei Tagen die rund 600 km über Tokyo nach Narita zurück zum Japancampers-Autoverleih, um den Campingbus wieder abzugeben und dann nach Hause zu fliegen. Auch diese südliche Route führte wieder durch atemberaubende Landschaften.

 

Für den geplanten Besuch des heiligen Fuji-Yama und von Atami, der Stadt, in der das Ehepaar Chujiro und Chie Hayashi ihr Sommerhaus hatten und in dem Churijo Hayashi verstarb, reichte die Zeit leider nicht mehr.

Mehr zu Atami: www.Wanderweib.de/Ausflug-Atami.

 

 

13. Tag:

Am Vormittag flog ich zurück und kam am gleichen Kalendertag um 22 Uhr in Berlin an.

 

 

Am Ende war es eine wunderschöne 1.300-km-Tour voller reichhaltiger Erlebnisse.

Für mich war es eine herzerfüllende Mischung aus Holiday und Holy Days.

 

Einige Fotos von meiner Reise:

 

Die ersten zwei Fotos sind vom Familiengrab mit den Blumensträußen und der uralten Kiefer und dem hohen Gedenkstein in Tokyo.

Das 3.: Park am Visions-Center, in dem ich nach dem Vortrag mit Yoko zur Erholung saß, bevor wir uns auf den Weg zur Verabredung mit Rie Fukie machten.

4: Haupthaus des Tierhospiz "Lilimona". 5+6: Der Suwa-See und der Campingbus auf der Reise nach Taniai. 9: Im Dorf Taniai. 10: Die Grotte in Taniai. 11: Hinten bei den ersten Treppenstufen steht das von Mikao Usui gespendete, weiße Tor vor dem Schrein. 12: Das Tempelhaus, unter dessen Dach man sitzen kann, vor dem eigentlichen Schrein. 13: Die Kiste mit den Reiki-Infoflyern dort. 14: Der hohe Stein rechts neben mir mit den schwarzen Schriftzeichen ist der Gedenkstein für Mikao Usui. Der kleine Stein mit der abgeflachten Spitze vor ihm soll den Kuramaberg darstellen. Beide Steine stammen vom Kuramaberg. Neben meinem Kopf rechts steht der Stein mit den Erklärungen, wer Mikao Usui war. Hinter dem Gedenkstein auf dem rechteckigen Stein stehen die Namen der Spenderinnen und Spender.

Wofür die beiden Steine links neben mir, auf einem extra Hügel stehen, weiß ich nicht, aber sie sahen aus, als wenn sie dort schon viele Jahre stehen.

1.und 2. Foto: Das Neco-Katzencafé in Gifu und eine sympathische Angetellte. 4: Der kleine Bahnhof von Kurama, an dem ich mich mit Yoko traf. 5+6: Im Dorf Kurama. 7. Der alte Tisch mit Feuerstelle im vegetarischen Kurama-Tempelrestaurant. 8: Einige der über dreihundert Stufen zum Haupttempel. 9. Gemeinsames Warten auf das "Wesak/Vesakh"-Fest. 10. Die Miko-Priesterinnen bei der Zeremonie. 11: Das Buch der 94jährigen Abtissin des Kuramatempels.

1: Ein typisches, oberleckeres, japanisches Frühstück mit Yoko auf ihrem Balkon mit Blick über Kyoto 2: Yoko zeigt mir ihre Arbeitstätte im Kindergarten auf einem Tempelgelände in Kyoto. 3+4 Teilnehmende beim Reikitreffen mit Hiroshi Doi in Ashiya. 5: Links Hiroshi Doi und weitere Teilnehmende. 6: Der Fluss, an dem ich nach diesem Reikitreffen mit Füßen im Wasser mit Yoko zu Abend aß. 7: Eingang in einem Tempelkomplex 8: Holztäfelchen, auf die Gebete oder Bitten von den Kommenden geschrieben wurden. 9: Ein Hinweisschild, dass die Tür bitte geschlossen werden soll, auf dass die hier wild lebenden Affen nicht hereinkommen. 10. Ein typisches altes japanisches Wohnhaus aus Holz. 11: Eine kleine Kneipe n Kyoto. 12: Pflanzen im Ikebana-Stil zum Verkauf. 13: Ein Kräutergeschäft im Dorf Kurama.


 

Möchtest Du auch mal nach Japan?


Dann mach das ruhig. Es ist eigentlich ganz einfach.

 

Der Hin- und Rückflug Berlin-Tokio-Berlin kostet 2024 ab 800 Euro aufwärts, wenn man sie drei bis sechs Monate vor der Reise bucht.

 

Eine Übernachtung gibt es ab 25 Euro pro Person, z. Bsp. in den 350 Jugendherbergen oder einem Kapselhotel. In den traditionellen Ryokan kostet eine Übernachtung ab 38 Euro, in den Minshuku, den japanischen Familienpensionen, zahlt man inklusive zweier Mahlzeiten ab 45 Euro. Weitere Übernachtung ab 38 Euro. Man findet auch relativ preiswerte private Angebote bei www.Airbnb.de, www.Booking.com und www.Woof.de - eine Mitarbeiten-gegen-Wohnen-Initiative, die es auch in Japan gibt: Woofen in Japan. Es gibt außerdem das Shukubo - das ist eine Tempelherberge, bei denen man auch teilweise am Alltag der Nonnen und Mönche teilnehmen kann.

 

Auf Japanisch sich verständigen ist ganz bequem dank Google-Übersetzer. Einen Internetzugang holt man sich gleich auf dem Flughafen im Shop für ein paar Euros.

Ansonsten hatte jeder in Japan ein Smartphon für den Google-Translater, in den sie ihre Antworten auf Japanisch eintippten und mir zeigten. Es geht auch mit Reinsprechen ins Smartphon, wenn man das Symbol des Mikrofons angeklickt hat. Das geht auch mit 100 anderen Sprachen - falls man unterwegs andere Ausländerinnen und Ausländer trifft.

Auf allen Hinweischildern, Verkehrsschildern, in Metros, Zügen, Bussen, auf Straßenschilder steht der Begriff, die Straße oder der Ort neben Japanisch auch immer auf Englisch, so dass man sich sehr gut orientieren kann. Auf Lebensmitteln gibt es fast immer den Namen und die Inhaltsliste auf Englisch. In fast allen Restaurants und Imbissen gibt es Fotos der Speisen oder Nachbildungen bzw. die Speisekarte auf Englisch. Ansonsten hilft im Nu der Google-Translater.

 

Essen gibt es in jeder Preisklasse für japanische und westliche Küche. Gefühlt aller 400 Meter steht einer der 24-Std.-Selbstbedienungsmärkte "Seven-Eleven", "Family Mart" und "Lawson-Station" mit kaltem und warmen Speisen, Kuchen, Chips, Eis und Getränken und mit WiFi. Dort habe ich mich 2019 mit drei Mahlzeiten durchgeschlemmt für umgerechnet 15 bis 20 Euro pro Tag, 2024 kann man mit rund 25 bis 30 Euro rechnen.

In Nudel-Shops und Restaurants gibt es reichliche Mahlzeiten von umgerechnet 6 bis 60 Euro.

 

Internet:

Router kann man sich bequem ab 3 Euro pro Tag im Flughafen mieten und vor der Abreise wieder abgeben.

Eine Monats-SIM-Karte kostet dort rund 1 Euro pro Tag.

 

Tipps für alle Fragen zu Japan und zu allen Lebenslagen in Japan bei: www.Wanderweib.de.

Für Übernachtungen, Touren und Japanischem mit weiterführenden Links: www.jnto.de.

 

Ein gutes Reisewetter, weil ohne schwüle Hitze, ist der Mai und September. Mehr dazu hier.

Feste in Kyoto sind: Gion, Obon-das Ahnenfest, und die elf Jahresfeste des Kurama-Tempels.

Die japanischen Feiertage sind vom 29.4.-5.5., 13.-16.8. und 28.12.-4.1., da kann es auf bestimmten Linien und in manchen Städten etwas schwierig werden, Plätze in Zügen, Bussen und Übernachtungen zu bekommen.

 

Persönliche Sicherheit: Japan ist unter den Top Ten der sichersten Länder noch vor Deutschland.

Da ca. 80 % der Reikipraktizierenden weiblich sind, und nicht alle einen Mann oder eine Freundin haben, die mitkommen können, noch ein Wort von Frau zu Frau: Ich war auch allein dort und habe festgestellt, dass man dort ganz sicher auch als einzelne Frau durch das Land reisen und auch abends allein ausgehen kann. Genauso wie man hier abends zur Bahn geht oder die letzte Hunderunde dreht.

 

Das Land ist sehr westlich geprägt, deshalb fällt der Kulturschock geringer aus, als bei einer Reise zum Beispiel durch Afrika oder Indien. Japan ist definitiv anders, aber auch wiederum nicht so grundlegend, weil es ein reiches Industrie-Nationen-Land ist, wie beispielsweise Frankreich. 

Die Menschen sind offen, freundlich und hilfsbereit.

Ein Vorteil: Deutschland ist dort sehr beliebt. Kaum sagt man, dass man aus "Düski", dem japanischen Wort für "Deuschland", kommt, beginnt in der Regel sofort ein lebhaft-lockeres Gespräch.

 

 

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Wie wär´s mit einer Woche Japan? 

In einer einwöchigen Reiki-Reise kann man bequem

1. den Kuramaberg in Kyoto, wo Mikao Usui die Reiki-Methode empfing

2. Yamagata-Taniai, sein Geburtsort

3. das Familiengrab der Usuis in Tokyo besuchen und

4. Japan kennenlernen.

 

Die Route könnte so aussehen:

Samstag: Losfliegen um 12 Uhr ab Berlin. (Ist der Pass ab Flug noch ein halbes Jahr gültig?!)

Sonntag: Ankommen in Tokio-Narita um 10 Uhr dortiger Zeit und Weiterfahrt nach Kyoto.

Am Bahnhof Kyoto sich die Abfahrtszeiten für Bahn und Bus von "Kyoto nach Kurama" und "Kyoto über Gifu nach Yamagata" geben lassen. Das Quartier beziehen und dann durch die tausendjährige Stadt schlendern. Oder zu einem der Feste? (Hinzu hatte ich nie Jetlag.)

Montag: Auf den Kuramaberg gehen. 

Dienstag: Nach Yamagata-Taniai reisen.

Mittwoch: In Kyoto den Moostempel besuchen oder den Bambuswald in Arashiyama?

Oder nach Nara zum Todai-Ji-Tempel? Nach Tokyo zurückfahren. Es gibt auch Nachtbusse.

Donnerstag: Den Grabstein von Mikao Usui besuchen. Falls Du auf der Fahrt dahin über den Tokioer Hauptbahnhof mußt - dort findet man sich, dank der Infoschalter auf jeder Etage, die einem einen Orientierungsplan zur gewünschten Zug-/Metrolinie mitgeben, ganz leicht zurecht.

Freitag: Einen weiteren wundervollen Tag in Tokio verbringen. Oder in Narita ins Kalligraphiemuseum gehen? Oder man bleibt noch einen Tag länger in Kyoto.

Samstag: Wenn man um 9 Uhr von Tokio-Narita-Airport losfliegt, ist man wegen der Zeitrückstellung am gleichen Abend um 18 Uhr in Berlin. Nach Hause fahren und ins Bett fallen.

Sonntag: Ausschlafen. Ausruhen. Sich erfreuen an der gemachten Erfahrung.

 

Die Kosten für Hin- und Rückflug:

Die 2 Flüge Berlin-Tokio und Tokio-Berlin 2024: ab 780 Euro

Für Hin- und Rückflug Stuttgart-Tokio-Stuttgart: ab 880 Euro

 

Kosten in Japan 2024 für 7 Tage insgesamt: 600 Euro (bis 1.300 Euro)

7 Tage á 30 bis 60 Euro fürs Essen: 210 bis 420 Euro

6 Übernachtungen á 40 bis 100 Euro pro Person: 240 bis 600 Euro

Ein Campingbus ab 50 Euro pro Tag plus Gebühren: 400 Euro (Mein Bericht darüber steht unten!)

Von Narita nach Tokio: 4 Euro

Tagesticket für Tokio: 10 Euro

Von Tokio nach Kyoto in 2:15 Stunden: Shinkansen rund 90 Euro, mit (Nacht-)Fernbus 27 bis 50 Euro.

Von Kyoto nach Yamagata rund 20 Euro.

Für alle Hin- und Rückfahrten wären das rund 120 bis 250 Euro.

Ein Japantrail-Ticket für 7 Tage für alle Züge einschließlich der Nachtzüge gibt es für 450 Euro.

Den Willer-Japan-Bus-Pass gibt es für 3 Reisetage für 70 Euro.

An Benzin für die 1.300 km zahlte ich 2019 mit dem Campingbus umgerechnet nur rund 100 Euro. Je nach Route könnte man 2024 mit rund 150 bis 250 Euro rechnen.

Internet und Telefon: 20 bis 30 Euro

Zu den Kosten siehe auch bei: Reisekosten für Japan mit dem Reisekostenrechner.

 

 

Eine Reise ist für mich immer sehr aufregend, denn ich bin eher der verwurzelte Typ. Aber für Japan ist es mir das immer wert gewesen.

Im Nachhinein dachte ich mir jedesmal, eigentlich war das doch ganz einfach: Flug und Übernachtungen buchen und dann ins Flugzeug und die Züge einsteigen und alles besuchen.

Jede dieser drei Reisen erweiterte meinen Horizont und bereicherte mich sehr.

Was mich immer sehr beeindruckte, waren die vielen glücklichen Fügungen bei meinen Reisevorbereitungen und dann auch in Japan vor Ort...

 

Ich wünsche Dir eine wundervolle Reise, wenn Du nach Japan fliegst!

 

 

Und schreib mir doch, wie es war...

 

 

Mit einem VW-Campingbus durch Japan

Für die Reise 2019 hatte ich einen Campingbus bei den www.Japancampers.com gebucht.

Der kostet 2024 ab 50 Euro pro Tag plus Gebühren. Ich zahlte 20219 für zwei Wochen rund 1.000 Euro - also ungefähr das, was ich in zwei Wochen für Übernachtungen gezahlt hätte. Aber so mußte ich nicht mit Gepäck in die Züge, in den zu besuchenden Städten in neue Hotels umziehen und kam, unabhängig von Bussen und Bahnen, überall hin. Noch dazu gibt man für das Benzin für die 1.300 km von Tokyo nach Taniai und Kyoto und zurück nach Tokyo nur rund 110 Euro aus, was preiswerter ist gegenüber den benötigten Zug- oder Busfahrten.

 

Als Fahrerlaubnis braucht es neben der deutschen Fahrerlaubnis und dem Paß nur die Übersetzung des deutschen Führerscheins ins Japanische durch die japanische Behörde - das erledigten die Japancampers vorher für 50 Euro.

 

Ich hatte das Auto bei ihnen gleich vom 1. Flugankunftstag an gebucht, das heißt, ich bin vom Flughafen Narita die drei U-Bahnstationen zu den Japancampers gefahren und habe dann auf deren Firmenparkplatz in meinem Campingbus die ersten drei Nächte und Tage, in denen ich in Tokyo und zu Lilimona unterwegs war, ohne Aufpreis übernachtet. Die "Japancampers" sind drei in Japan heimisch gewordene sympathische Ausländer, die selber jahrelang in der Welt unterwegs waren und mit ihrem Vermietangebot von rund 30 Campingautos nun anderen Travellers zur Seite stehen.

 

Auf dem Parkplatz der Japancampers hatte ich sehr schöne Gespräche mit anderen Japancamper-Übernachtenden, wie einer jungen schwedischen Familie mit zwei Kleinkindern, einem Rentnerehepaar aus Hamburg, einem Paar um die 30 aus Spanien, einer süddeutschen Mutter mit ihren beiden erwachsenen Töchtern und einem ebenfalls alleinreisenden 75jährigen Niederländer, der Reiki kannte. Unterr Reisenden kommt man immer schnell ins Gespräch. Wir erzählten uns von unseren Reisen und Plänen und unseren Leben und ich bekam noch einige hilfreiche Reisetipps...

Ich war allein losgeflogen, weil nur ich als Selbstständige im kühleren Mai frei hatte. Meine Sehnsucht nach Japan war so groß - ich wollte nicht mehr länger warten und auch nicht wieder wie bei meinen früheren zwei Japanreisen im heißen, schwülen Juli und August reisen.

 

Von meinem Campingbus aus bin ich die ersten drei Tage mit dem Regionalexpress die einundviertel Stunde von Narita bis zum Tokyo-Hauptbahnhof reingefahren, um am 1. Tag dem Grabstein zu besuchen, am 2. Tag mit Junko den Vortrag zu halten und am 3. Tag mit Rie Fukui die Hunde in "Lilimona" zu besuchen.

 

In den Städten, also auch in Tokyo und Kyoto, gibt es quasi keine öffentliche Parkplätze oder Parkbuchten, auch nicht für Geld. Das Parken an den Straßenrändern, so wie hierzulande, ist nicht erlaubt. Man kann noch in einigen wenigen Geschäfts- oder Hotelparkhäusern sein Auto teuer bezahlt stundenweise abstellen, und auch mal kurz bei einer Tankstelle oder Supermarkt halten, ansonsten gibt es nur das Parken auf privatem Gelände. Man sollte deshalb versuchen, außerhalb von Tokyo, Osaka oder Kyoto zu parken. In Kleinstädten und in Dörfern fand sich immer eine ungenutzte Flächen oder man parkt oder übernachtet auf den hinteren, immer leeren Supermarktparkplätzen bzw. 24-Stunden-Selbstbedienungsläden. Ansonsten gibt es ide rund 1.000 kostenfreie Rastplätze an den Straßen, die sogenannten "Michi no Eki", die über das ganze Land verstreut sind. Ein Michi no Eki ist wie ein Autocampingplatz, dort gibt es presiwertes Essen und Duschen und dort übernachten alle Japaner*innen in ihrem Auto auf ihren privaten, beruflichen und Urlaubsreisen. Manche Michi no Ekis liegen traumhaft an einem See oder in den Bergen oder mitten in einer Stadt.

Im Dorf Kurama vor dem Bahnhof ist ein ganz kleiner, offizieller Parkplatz. Der war am Samstag um 8 Uhr leer und bis 10 Uhr voll und kostete für 24 Stunden nur umgerechnet 6 Euro. Auf den Parkplatz übernachtete ich auch.

 

Beim Campingbus ist ein Tablet als Navi mit deutscher Spracheinstellung inclusive, so dass es ganz easy war, am 4. Reisetag die Millionenstadt Tokyo auf deren mehrgeschossigen Autobahnen innerhalb einer Stunde zu durchqueren. Im Vorfeld hatte ich vor dieser Tokyo-Durchquerung echt Angst gehabt. Aber außerhalb der Rushhour, ich fuhr 19 Uhr in Narita los, ging das so leicht wie Kuchenschneiden.

Nach Tokyo kam Landstraße, und nach einhundert Kilometer hatte ich mich auch an den Linksverkehr gewöhnt. Das fiel auch deshalb relativ leicht, weil auf allen Landstraßen 50 km/h als Höchstgeschwindigkeit gilt, wirklich fünfzig!, und auf den Autobahnen gemütliche 80 bis 100 km/h. In Japan wird sehr rücksichtsvoll gefahren.

Mithilfe des Tablet besteht auch die Möglichkeit, mit den anderen, die bei den www.Japancampers.com ein Wohnmobil gemietet hatten und ebenfalls unterwegs waren, zu chatten, deren Empfehlungen von guten Übernachtungsplätzen direkt am See o. ä. im Gruppenforum zu lesen oder sich mit ihnen zu verabreden.

 

Die Grundnahrungsmittel, Konservenbüchsen, abgepacktes Essen, Kuchen sowie Obst und Gemüse kosten in den Supermärkten eigentlich so viel wie in Deutschland. In manchen Supermärkten werden ab 18 Uhr die abgepackten To-Go-Tagesgerichte zum halben Preis abgegeben. Bei zwei Tankstellen hatte ich das Abgeben zum halben Preis wiederum am Vormittag gesehen.

Im Campingauto gibt es einen kleinen Kühlschrank, Geschirr, Gasflaschenkocher und Klappstühle mit Tischchen, so dass man sich auch selbst verpflegen kann. Ich kaufte mir gern etwas ein und hielt dann an der Landstraße an einer schönen Stelle mit Blick auf Berge und Landschaft an, um zu picknicken.

 

Die Reiseform mit Campingmobil fand ich sehr ansprechend und entspannend.

 

Mehr Eindrücke, Videos und Tipps zum Reisen in Japan mit und ohne Campingbus, auch mit Kindern - siehe bei www.Weltwunderer.de und www.Travelisto.net/Japan-mit-Kindern.

 


 

Ein kurzer Bericht von meiner ersten Reise durch Japan im Jahr 1999:


Einige Tage, nachdem ich nach einer schweren Erkrankung aus der Klinik entlassen wurde, hatte ich den starken Herzensimpuls, nach Japan fahren zu wollen. Nach einem Jahr war der Ruf noch genauso stark.

Also begann ich, das Geld dafür zu sparen und buchte im Winter 1998 in einem, sich auf asiatische Flüge spezialiseirten Berliner Reisebüro den Flug für Sommer 1999. Ab da entstanden über Umwege und Zufälle Kontakte zu Menschen, die in Japan lebten. Diese schrieb ich - damals noch per Brief - an und alle luden mich herzlichst ein. Ich war darüber froh, denn so waren die Übernachtungen schon mal klar. Damals gab es kein Internet und kein Googletranslater, deshalb kam man eigentlich nicht an Adressen von Übernachtungsmöglichkeiten heran, mal abgesehen von denen der teuren, internationalen Hotels. Dann erzählte mir noch wer vom "Japanrail-Ticket" für rund 400 D-Mark, mit dem man zwei Wochen lang in allen Zügen quer durch das Land reisen könnte. So war auch das Durch-Japan-Fahren geklärt und einige weiteren Übernachtungen durch Nachtzüge. Das "Japanrail-Ticket" gibt es auch heute, wahlweise für eine oder zwei Wochen etc. Alle Infos dazu bei: www.Wanderweib.de/Wann-sich-der-Japanrail-Pass-lohnt

Auf dieser dreiwöchigen Reise blieb ich mit André nach der Ankunft erst ein paar Tage in Tokyo bei Karsten, einem Deutschen, der nach Japan ausgewandert war. Dann fuhren wir mit dem Japantrail-Ticket weiter zum Camping in den beeindruckenden Nationalpark Nikko mit seinen Wasserfällen und heißen Quellen. Und von dort aus durchquerten wir mit Zügen das Land mit einigen Zwischenstopps bis in den hohen Norden auf die Insel Hokkaido und blieben in deren Hauptstadt Sapporo bei einem deutschen Ehepaar mit zwei kleinen Mädchen. Das waren Freunde von Freunden. Der Ehemann hatte für drei Jahre eine Stelle an der dortigen Uni erhalten und lustigerweise ebenfalls eine Reikiausbildung.

Wir fuhren wieder nach Tokyo zurück und während André dort bei einem Aikidolehrer zur Weiterbildung blieb, begab ich mich nach Kyoto und lebte dort bei einer japanischen Familie, die Freunde von einem Bekannten einer Bekannten war... Wir gingen alle zum Gidon-Fest, ein großer Volksfest-Wagenumzug, und ich besuchte Tempeln und Schreinen mit deren wundervollen Atmosphären.

Ich stieg auf den Kurama-Berg, auf dem Mikao Usui in Kontakt mit der Reikienergie kam und konnte es kaum fassen, dass ich genau da war, wo es mit Reiki begann. 

Die Reise nach Japan war für mich wie ein Nach-Hause-kommen. Ich fühlte mich in den Städten und der Natur sofort heimisch. Ich verstehe die japanische Sprache und Schrift nicht und verstand sie trotzdem irgendwie. Ich kannte bis dato keine Japanerin oder Japaner, aber mir erschien ihre Art und Lebensweise ganz vertraut. Ich fühlte mich wie ein Fisch im Wasser.

 

Überall wurden mir Türen aufgetan, so dass ich das Land sehr privat kennenlernen durfte. Die, bei denen ich war, wurden zu Freunden und Freundinnen. Es war eine herrliche Reise.

 


 

Ein kurzer Bericht von meiner zweiten Reise nach Kyoto und Nara im Jahr 2006:


Bei der fast dreiwöchigen Reise im Sommer 2006 waren meine Ziele die beiden alten Kaiserstädte Nara und Kyoto. Ich wollte sie noch einmal mit mehr Zeit besuchen. Außerdem wollte ich zu den unglaublich kraftvollen Gärten, Schreinen und Tempeln und natürlich auch wieder auf den Kurama-Berg.
Ich lebte bei den beiden japanischen Familien in Kyoto, bei denen ich schon 1999 kurz wohnte. Sie zeigten mit noch mehr in ihrer Stadt und vom japanischen Alltag und erklärten mir wieder einiges. Ich spielte mit ihren kleinen Kindern, wir gingen zusammen zum Baden im Bergfluß und sahen uns das Obon-Fest an. Bei diesem jahrhundealten religiösen Ahnenfest werden auf den Bergen rings um Kyoto abends rituell sieben Riesenfeuer in Form von alten Schriftzeichen mit dem Holz der über das ganze Jahr gesammelten Gebetsholztäfelchen angezündet. Diese fünf Feuer kann man gleichzeitig von einigen Orten der Stadt aus sehen. Dort halten sich dann viele Tausende Menschen auf. Es war magisch.

Ich lernte zu meinen 30 Wörten Japanisch noch einige mehr, tankte Ruhe und Kraft auf den Touren, die ich einzeln oder mit ihnen unternahm. Wir fuhren zu Schreinen und Tempeln in Kyoto und Nara und ich sprach natürlich auch mit den in Kyoto lebenden Affen und den Rehen, die sich in Nara im ganzen Stadtgebiet und den Tempelanagen frei bewegen.

 

Es war wieder ein Traum-Urlaub.

 


Zum Urheberrechtlichem: Alle Fotos und Texte sind von Iljana Planke.

Für eine Verwendung bedarf es deshalb einer Zustimmung von ihr.


Japanische Dörfer, umgeben von den bewässerten Reisfeldern, aus dem Flugzeugfenster gesehen: